Pflegeeltern, Fachfamilien und Pflegekinder
Häufige Fragen und Antworten
Wie werden wir Pflegeeltern oder eine Fachfamilie?
Sie werden zu Pflegeeltern, indem Sie ein Pflegekind in Ihre Familie aufnehmen. Grundsätzlich kann jede erwachsene Einzelperson oder jedes Paar Pflegefamilie werden und einem Kind ein neues Zuhause schenken. Bei Fachfamilien ist es darüber hinaus notwendig, dass ein Elternteil über eine pädagogische Ausbildung verfügt – zum Beispiel als Erzieher*in, Sozialpädagog*in oder Heilpädagog*in. In diesem Fall sprechen wir von einer Fachfamilie, Erziehungsstelle oder sozialpädagogischen Lebensgemeinschaft. KiFa e.V. begleitet Fachfamilien und bietet den Eltern und Familien sowie den Kindern seine Hilfe und Unterstützung an.
Pflegeeltern oder Fachfamilien sollten einige Voraussetzungen mitbringen: Freude am Zusammenleben mit Kindern, Empathie, Offenheit, Geduld und Zeit für das Kind. Um den Alltag mit einem Pflegekind zu meistern, sind Reflexionsfähigkeit und Belastbarkeit weitere wichtige Eigenschaften. Darüber hinaus müssen die Familien in stabilen finanziellen und sozialen Verhältnissen leben und dem Kind ein eigenes Kinderzimmer zur Verfügung stellen können. Nur so kann sich ein Kind in der neuen Pflegefamilie zuhause fühlen, angstfrei leben und Positives erfahren. Wenn bereits leibliche Kinder in der Familie leben, ist es wichtig, ausreichend Raum und Rückzugsmöglichkeiten für alle Kinder – und auch für die Eltern – zu gewährleisten.
Was muss ich beachten, wenn ich ein Pflegekind in meine Familie aufnehmen möchte?
Egal, ob man ein Pflegekind aufnimmt oder sich dafür entscheidet, ein Flüchtlingskind aufzunehmen oder ein Kind zu adoptieren – jedes dieser Kinder und Jugendlichen hat bereits Trennungen, Beziehungsabbrüche und häufig auch Vernachlässigungen sowie Traumatisierungen erlebt. Umso wichtiger ist es, diesen Kindern mit Stabilität, Geduld und Verständnis zu begegnen. Als Pflegefamilie oder Fachfamilie arbeiten Sie eng mit dem Jugendamt zusammen. Die Fachfamilien erhalten zusätzliche fachliche Begleitung und Supervision durch einen freien Träger der Jugendhilfe wie KiFa e.V.. Auch wenn Sie bereits Erfahrung mit Kindern haben oder pädagogisch tätig sind: Die Unterstützung und Begleitung ist sehr wichtig – für Sie, ihre Familie und für das Kind.
Werden Pflegeeltern oder Fachfamilien gesucht?
Ja! Es werden Pflegefamilien, Fachfamilien, sozialpädagogische Lebensgemeinschaften und Erziehungsstellen gesucht, die ein Pflegekind bei sich aufnehmen. Auch wenn die jeweilige Bezeichnung der Pflegefamilien unterschiedlich ist, haben sie doch eines gemeinsam: Sie wollen Pflegekindern ein Zuhause geben und in der Regel betreuen sie das Pflegekind auf Dauer. In Einzelfällen wird das Pflegekind nur vorübergehend betreut und anschließend in seine Herkunftsfamilie zurückgeführt. Weitgehend alle örtlichen Jugendämter suchen Pflegefamilien. Fachfamilien bewerben sich bei einem freien Träger der Jugendhilfe. KiFa e.V. zum Beispiel arbeitet als freier Träger mit Fachfamilien zusammen, die in Bonn und maximal eine Stunde Fahrzeit von Bonn entfernt wohnen, also auch in weiteren Orten in Nordrhein-Westfalen (NRW) und in Rheinland-Pfalz (RLP). Der Verein betreut neben Familien in Bonn auch Familien im Rhein-Sieg-Kreis, im Raum Köln, im Rheinisch-Bergischen Kreis sowie Familien im Rhein-Erft-Kreis, im Oberbergischen Kreis, in der Eifel und im Westerwald.
Warum liegt der Fokus auf NRW und RLP?
KiFa e.V. arbeitet sehr eng und persönlich mit den Familien und dem jeweiligen Jugendamt zusammen. Wir brauchen kurze Wege, damit unsere Fachberaterinnen jede einzelne Familie so intensiv wie nötig betreuen können. In zahlreichen Orten in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz (RLP) sind wir bereits tätig.
Erhalte ich eine finanzielle Vergütung für die Aufnahme eines Pflegekindes?
Ja, für die Aufnahme eines Pflegekindes bekommen Sie Geld. Pflegeeltern erhalten ein Pflegegeld, das sich in Kosten für die Erziehung des Kindes und Kosten für den Sachaufwand splittet. Bei Fachfamilien mit pädagogischer Qualifikation kommen weitere Hilfen und Leistungen hinzu:
- Ein monatliches Honorar (vergleichbar mit einem halben Erziehergehalt)
- Sachkostenzuschüsse
- Regelmäßige Supervision und Fortbildung
- Entlastungsangebote durch den freien Träger
Details zu diesen Hilfen erhalten Sie beim örtlichen Jugendamt, über moses-online.de oder direkt bei uns.
Wie ist das Alter der Pflegekinder bzw. das Alter der Pflegeeltern?
Pflegekinder sind in jedem Alter, es gibt keine Altersgrenze. Es werden Pflegefamilien oder Fachfamilien für Säuglinge, Kinder oder Jugendliche gesucht. Das Alter der Pflegeeltern bzw. Facheltern variiert ebenfalls. Es wird immer individuell geschaut, welche Kinder zu welchen Eltern bzw. in welche Familie passen.
Behalten die Pflegekinder auch den Kontakt zu ihren leiblichen Eltern?
Unser Ziel ist es, dass unsere Pflegekinder auch den Kontakt zu ihrer Herkunftsfamilie behalten und diese in das Leben der Pflegekinder einbezogen wird. Da das Wohl des Kindes im Fokus steht, wird über diesen Kontakt im Einzelfall und gemeinsam mit den jeweiligen Jugendamt entschieden.
Persönliche Beratung
Sie haben weitere Fragen oder möchten sich unverbindlich informieren? Vereinbaren Sie gern ein persönliches Gespräch mit Frau Hillnhütter von KiFa e.V. oder wenden Sie sich an Ihr örtliches Jugendamt. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!